Beim primären, nicht refluxiven Megaureter mit normaler ipsilateraler (gleichseitiger)Nierenfunktion kann im Neugeborenen- und Säuglingsalter von einer operativen Korrektur abgesehen werden, solange keine Zunahme der Dilatation erkennbar ist und keine klinischen Symptome auftreten [1].
Das Risiko von Harnwegsinfektionen ist jedoch hoch, was auch im folgenden anhand einer retrospektiven Studie einer Heidelberger Arbeitsgruppe dargestellt wird [2].
56 Kinder mit primären, nicht refluxiven Megaureteren wurden beobachtet.
Harnwegsinfektionen (HWI):
70 % der Kinder hatten vor oder während der Beobachtungszeit eine HWI
(im 1. Lebensjahr 48 %, im 2. Lebensjahr 33 % und im 3. Lebensjahr 13 %)
Durch eine antibakterielle Prophylaxe ließ sich das HWI Risiko um 55 % reduzieren.
Literatur:
Beetz R, Bokenkamp A, Brandis M, et al.:[Diagnosis of congenital dilatation oft he urinary tract. Consensus Group of the Pediatric Nephrology Working Society in cooperation with the Pediatric Urology Working Group oft he German Society of Urology and with the Pediatric Urology Working Society in the German Society of Pediatric Surgery]. Urologe A 2001; 40:495-507;Quiz 8-9
Gimpel C Masioniene L, Djakovic N, et al.: Complications and long-term outcome of primary obstructive megaureter in childhood. Pediatr Nephrol 2010;25:1679-86
Weitere Quelle: Beetz R (Vortrag) PÄDIATRIEUPDATE 2011
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Dr. med. Manfred Reichert