Fieberkrampf

Fieberkrämpfe

2 bis 5% aller Kinder zwischen dem dritten Lebensmonat und dem fünften Lebensjahr erleiden einen Fieberkrampf.


Bei den Eltern löst das Erlebnis eines Fieberkampfes oft Todesängste aus, aber Fieberkrämpfe sind regelhaft harmlos und folgenlos für das betroffene Kind.


Bei den Eltern löst das Erlebnis eines Fieberkampfes oft Todesängste aus, aber Fieberkrämpfe sind regelhaft harmlos und folgenlos für das betroffene Kind.


Fieberkrämpfe treten vor allem im Rahmen von Infektionen der oberen Atemwege, Otitis, Gastroenteritis und anderen Infektionen auf. Sie können auch auftreten, wenn nach einer Impfung Fieber auftritt.


Ungefähr 1/3 aller Kinder mit einem Fieberkrampf erleiden meistens einen weiteren Fieberkrampf.

Ein Wiederholungsrisiko besteht insbesondere dann, wenn der erste Fieberkrampf in einem Alter von unter 18 Monaten auftritt, auch in der Familie Fieberkrämpfe vorkamen, der Fieberkrampf bei Fieber unter 40°C auftrat und die Zeitspanne zwischen Beginn des Fiebers und Fieberkrampf kürzer als eine Stunde war.


1. Wiederholung

2. Wiederholung

3. Wiederholung

35 %

22 %

13 %

Etwa 90% aller Fieberkranke enden ohne Therapie. Dennoch wird eine medikamentöse Unterbrechung des Fieberkampfes empfohlen.

Gewicht (kg)

Alter in Jahren (etwa)

rectales Diazepam (mg)

< 15

< 3

5

> 15

> 3

10

Prophylaxe von weiteren Fieberkrämpfen:

Die weit verbreitete Vermutung, durch großzügige Fiebersenkung könnten Fieberkrämpfe vermieden werden, ist nicht haltbar. Auch bei konsequenter Fiebersenkung kann ein Fieberkrampf auftreten.


Nur bei sehr verängstigten Eltern ist eine Fieberkrampfprophylaxe bei eintretendem Fieber empfehlenswert.

Wirkstoff

Dosis

Applikation

Diazepam

0,33 mg/kg 8-stündlich über  2 Tage

oral

Diazepam

0,33 mg/kg 8-stündlich am   1. Tag,

0,33 mg/kg 12-stündlich am 2. Tag

rectal

rectal

Auch wenn Fieberkrämpfe häufiger auftreten, wird die geistige Entwicklung dadurch nicht beeinträchtigt.


Manchmal kann ein Fieberkrampf Zeichen einer beginnenden Epilepsie sein, bei einfachen Fieberkrämpfen ist das Risiko der Epilepsie gering, bei komplizierten Fieberkrämpfen ist es höher.


einfach

kompliziert

Dauer

< 15 min

> 15 min

Frequenz

1-mal während 24 h Fieber

> 1-mal während 24 h Fieber

Ausdehnung

generalisiert

fokal

Häufigkeit

etwa 80 %

etwa 20 %

Epilepsierisiko

2,5 – 3,2 %

6 – 49 %

Verantwortlich für den Inhalt gemäß § 55 Abs. 2 Rundfunkstaatsvertrag ist

Dr. med. Manfred Reichert